Im November werde ich meinen 4. Hochzeitstag mit meinem Mann Steven feiern. Als ich jünger war und mich damit auseinandersetzte, was es bedeutet, in Amerika schwul zu sein, hätte ich nie gedacht, dass ich so etwas sagen könnte – mein Mann, unsere Hochzeit – aber jetzt sind wir hier, und es fühlt sich so gut an.
Wir sind seit mehr als einem Jahrzehnt zusammen und haben uns kennengelernt, als wir noch dabei waren, uns selbst zu finden. Bei unseren ersten Dates war Steven sehr schüchtern und zurückhaltend – aber schon nach kurzer Zeit wurde mir klar, dass er mein Seelenverwandter ist. Wenn ich uns heute anschaue, bin ich erstaunt, wie weit wir gemeinsam gekommen sind.
Und ich weiß, dass Steven und ich Glück haben. Wir haben wahnsinnig unterstützende Familien, die uns lieben und sich um uns kümmern. Sie waren respektvoll und interessierten sich dafür, zu erfahren, wer wir sind und wofür wir stehen. Wir sind vor kurzem nach Lawrenceville in New Jersey gezogen und haben gemeinsam unser Traumhaus gebaut. Außerdem haben wir ein kleines, verwöhntes Katzenbaby und einen fünfjährigen „Frengle“ (französische Bulldogge-Beagle-Mix) namens Brie. Wir sind so stolz auf das Leben, das wir uns aufgebaut haben, und auf all unsere Errungenschaften – wobei unser Coming-out, unser öffentliches Auftreten als Paar und schließlich unsere Hochzeit ganz oben auf der Liste stehen.
Joe und Steven bei der New Hope Pride 2023
Ich habe auch das Glück, in einem Unternehmen zu arbeiten, das mich dazu ermutigt, bei der Arbeit ganz ich selbst zu sein. Bei Kenvue bin ich Communications Lead für den Bereich Essential Health in den USA, zu dem auch unsere gefragten Marken wie Listerine® und Band-Aid® gehören. Dort legen wir besonderen Wert auf gesundheitliche Gerechtigkeit und treiben diese für alle unsere Kund:innen voran. Jeden Tag, auch wenn es sich nicht um eine Kampagne handelt, die sich auf die LGBTQIA+-Community konzentriert, steht die Gleichberechtigung immer im Vordergrund. Da wir eine so zielgerichtete, inklusive Arbeit leisten, die bei allen Communitys Anklang findet, leben wir diesen Ansatz auch bei der Arbeit. Wenn ich mich mit meinen Kolleg:innen an einen Tisch setze, fühle ich mich wohl in dem Wissen, dass sie meinen Standpunkt respektieren.
Die Arbeit bei Kenvue sowie die tolle Community und Fürsprache, die ich hier erfahren durfte, haben mir bei meinem Outing ein sichereres Gefühl gegeben und ermöglichen mir, ganz offen sein. Neben meiner täglichen Arbeit gibt es noch so viel mehr, in das ich mich einbringen kann, darunter unser einjähriges Programm „Care With Pride“, das 2011 ins Leben gerufen wurde, und unsere Mitarbeiter:innen-Ressourcengruppe Open&Out.
In den letzten zwei Jahren habe ich die Initiative „Care With Pride“ bei der von Family Equality organisierten „Annual Night at the Pier“-Gala in New York City vertreten. Es ist immer wieder ein unglaublicher Abend, um zu sehen, wie viel die Organisationen, mit denen wir zusammenarbeiten, bewirken – wenn man sich unter die Leute mischt und Change Agents trifft und wenn man sieht, wie wir unser Geld dort einsetzen, wo es etwas bewirken. In diesem Jahr habe ich nicht nur an der Night at the Pier teilgenommen, sondern auch mit anderen Kenvuern an der New Hope Pride Parade, bei der es zwar regnete, aber das konnte unsere Laune nicht trüben! Durch mein Engagement in diesen Gruppen habe ich mich wohler gefühlt – und sicherlich auch besser informiert –, wenn ich über die Gemeinschaft, mich selbst als Homosexuellen und meine Familie zu Hause gesprochen habe.
Aber zuerst: ein Selfie! Joe und andere Kenvuer besuchen die jährliche Gala von Family Equality.
Wir sind dankbar dafür, wie Steven und ich von unseren Familien und unseren Arbeitsplätzen angenommen werden, und wir erkennen, dass Pride auch eine Zeit ist, in der wir über all die Arbeit nachdenken, die wir noch zu erledigen haben. Außerdem hat Open&Out meine Wahrnehmung der LGBTQIA+-Community aus einer globalen Perspektive erweitert – das Verständnis für die Nuancen, Probleme, Siege und dergleichen außerhalb der USA oder sogar Nordamerikas. Es ist leicht, nur in seiner Blase zu bleiben, aber Pride wirklich zu feiern und anzuerkennen, bedeutet zu verstehen, dass auch außerhalb der eigenen „Welt“ etwas geschieht und dass die Menschen nicht immer die gleichen Rechte haben wie man selbst. Deshalb ist es wichtig, den Wandel vorantreiben.
Eine Mitarbeiterin sagte mir kürzlich, dass sie sich durch mich wohler dabei fühlt, sie selbst zu sein. Der Grund, warum ich mich dazu motiviere, Dinge wie diese zu tun – bzw. sie zu teilen – ist, dass ich andere Menschen dazu inspirieren möchte, ihre Einzigartigkeit zu leben. Wir haben nur ein Leben zu leben und deshalb verdienen wir es, genau die Person sein zu dürfen, die wir sind. Ich glaube wirklich, dass unsere Individualität die Welt zu einem besseren, schöneren Ort macht. Ja, ich werde weiterhin meinen Teil dazu beitragen, indem ich spende und an den Pride-Paraden teilnehme. Das ist alles selbstverständlich, aber ich werde mich auch weiterhin dazu anhalten, selbstbewusst zu sein, auch wenn es mir schwer fällt, weil ich weiß, dass ich jemanden inspirieren könnte, der nicht da ist, wo ich bin – und weil ich den Menschen, die vor mir da waren, etwas schuldig bin.